Veranstaltungsinfo
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass KEINE Abendkassenhinterlegungen möglich sind!
Zarah und die Geister
Ein musikalisch-szenischer Abend über Zarah Leander
von Bert Bresgen
Einlass ab 19:00 Uhr
Veranstalter: Kammeroper Frankfurt e.V. / (www.kammeroper-frankfurt.de)
Die Spielstätte ist nicht Rollstuhlgerecht.
Schwerbehinderte ab GdB 75, Schüler und Studenten erhalten an der Abendkasse einen ermäßigten Preis.
Leitung: Rosenberg, Pudenz, Keller, Kraatz, Villalobos u.a.
Mitwirkende: Kalnina, Hunscha, Rosenberg, Rüger, Mathes
Zarah und die Geister
Ein Abend über Zarah Leander von Bert Bresgen
1923, vor hundert Jahren, lebte ein 16jähriges Mädchen aus der schwedischen Provinz längere Zeit in Riga bei einer Tante. Sie lernt dort eine faszinierende neue Welt jenseits romantischer, aber langweiliger Seen und Birken kennen: Kinos, Konzerthäuser, die Oper. Dreizehn Jahre später ist sie selbst der aus Zelluloid geborene und bestbezahlte Hauptstar eines tausendjährigen Reiches. Und dessen tiefste Singstimme: Zarah Leander.
So ganz aber war dieses deutsche Reich nie das ihre und so ganz lange dauerten die 1000 Jahre glücklicherweise ja auch nicht. Zarah Leander blieb Schwedin und schaffte es anders als Herbert von Karajan und Marika Röck Gott-sei-Dank nie auf Goebbels „Gottbegnadetenliste“. Ab den 50ern hatte Zarah ein sensationelles Comeback und verwitterte in den nächsten Jahrzehnten wodkagetränkt und wohlgelittenst vor aller Augen bei ARD und ZDF. Sie sang tiefer und tiefer, aber sank nicht tiefer. Sie weigerte sich zu verbittern, sondern spielte und sang einfach weiter und weiter bis zum Ende aller Butterfahrten. Die große Opern-Diva Birgit Nilson sang auf ihrer Beerdigung. Regisseure wie Douglas Sirk, Frederico Fellini, Rainer Werner Fassbinder und Quentin Tarantino bewunderten Zarah und ließen sich von ihr inspirieren.
Zarah Leanders Leben wurde schon oft auf der Bühne, in zahllosen Travestieshows und Film-Dokus dargestellt von der vorgeblichen „Nazisirene“ bis zum queeren „Tuntenidol“. Aber noch nie so wie wir es jetzt tun.
Die Kammeroper Frankfurt streift zwar die bekannten Minenfelder der Fans und Hater um Zarah nicht ohne Vergnügen, aber verfolgt in den Texten des Autors Bert Bresgen (zuletzt Librettist für die Oper „Der Antichrist“ von Andrea Cavallari 2022) vor allem jede Menge bis lang nie zuvor gestellter Fragen wie:
Was hat Zarah mit der großen Oper oder mit japanischer Schulmädchenspucke zu tun? Was ihr “Waldemar“ mit einem schwanenförmigen Tretboot im Münster ? Was trieb sie im Reich der Sowjets und warum war Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ ihre Lieblingsoper? Ist das Melodram nicht eine zu Unrecht heute völlig unterschätzte Gattung, nach der unsere Seele im Geheimen lechzt? Und kann man mit den wunderbar eingängigen Texten ihres schwulen, von der Gestapo inhaftierten Texters Bruno Balz nicht eigentlich die gesamte heutige Welt erklären?
Vor allem präsentiert die Kammeroper natürlich viele melodramatische und wunderbar ironische Lieder, vorgetragen von einer kongenialen, aber eigenständigen Interpretin, die alle Kammernopernbesucher:innen kennen und seit langem wegen ihrer tiefen Stimme und ihrer Darstellungskunst lieben: Dzuna Kalnina. Mezzosopran, geboren und aufgewachsen in Riga.
An ihrer Seite weitere aus vielen Inszenierungen hochgelobte Kammeropernheroen: Philipp Hunscha als Sprecher, Tobias Rüger, Saxophon und der Komponist und Pianist Stanislav Rosenberg, Klavier.
Man könnte sagen: Die Kammeroper Frankfurt bürstet Zarah Leander gründlichst gegen den Strich und holt sie gleichzeitig zurück in die Oper.
Aber eine Oper, die anders ist. Eine Oper für Alle.
Zarah war unserer Meinung nach eine Maria Callas in ihrem Metier und ihrer „Gattung“: Operette, Revue, Melodram und Film und alles dazwischen. Eine schwedisch-deutsche Diva für eine griechische Diva.
Daher haben wir uns für unsere Winterproduktion in alter Kammeroperntradition einen sehr ungewöhnlichen Ort ausgesucht: Das „Omikron“ in Bockenheim, „ein Grieche“, ein großer, aber passend intimer Veranstaltungsort. Dort wird diese ungewöhnliche Produktion Premiere feiern.
Premiere ist am Dienstag dem 28.2.2023.
Weitere Vorstellungen: Do 2., Di 7., Mi 8., Do 9., Mo 13., Di 14., Mi 15. März 2023
Zarah und die Geister
Ein musikalisch-szenischer Abend über Zarah Leander
von Bert Bresgen
Einlass ab 19:00 Uhr
Veranstalter: Kammeroper Frankfurt e.V. / (www.kammeroper-frankfurt.de)
Die Spielstätte ist nicht Rollstuhlgerecht.
Schwerbehinderte ab GdB 75, Schüler und Studenten erhalten an der Abendkasse einen ermäßigten Preis.
Leitung: Rosenberg, Pudenz, Keller, Kraatz, Villalobos u.a.
Mitwirkende: Kalnina, Hunscha, Rosenberg, Rüger, Mathes
Zarah und die Geister
Ein Abend über Zarah Leander von Bert Bresgen
1923, vor hundert Jahren, lebte ein 16jähriges Mädchen aus der schwedischen Provinz längere Zeit in Riga bei einer Tante. Sie lernt dort eine faszinierende neue Welt jenseits romantischer, aber langweiliger Seen und Birken kennen: Kinos, Konzerthäuser, die Oper. Dreizehn Jahre später ist sie selbst der aus Zelluloid geborene und bestbezahlte Hauptstar eines tausendjährigen Reiches. Und dessen tiefste Singstimme: Zarah Leander.
So ganz aber war dieses deutsche Reich nie das ihre und so ganz lange dauerten die 1000 Jahre glücklicherweise ja auch nicht. Zarah Leander blieb Schwedin und schaffte es anders als Herbert von Karajan und Marika Röck Gott-sei-Dank nie auf Goebbels „Gottbegnadetenliste“. Ab den 50ern hatte Zarah ein sensationelles Comeback und verwitterte in den nächsten Jahrzehnten wodkagetränkt und wohlgelittenst vor aller Augen bei ARD und ZDF. Sie sang tiefer und tiefer, aber sank nicht tiefer. Sie weigerte sich zu verbittern, sondern spielte und sang einfach weiter und weiter bis zum Ende aller Butterfahrten. Die große Opern-Diva Birgit Nilson sang auf ihrer Beerdigung. Regisseure wie Douglas Sirk, Frederico Fellini, Rainer Werner Fassbinder und Quentin Tarantino bewunderten Zarah und ließen sich von ihr inspirieren.
Zarah Leanders Leben wurde schon oft auf der Bühne, in zahllosen Travestieshows und Film-Dokus dargestellt von der vorgeblichen „Nazisirene“ bis zum queeren „Tuntenidol“. Aber noch nie so wie wir es jetzt tun.
Die Kammeroper Frankfurt streift zwar die bekannten Minenfelder der Fans und Hater um Zarah nicht ohne Vergnügen, aber verfolgt in den Texten des Autors Bert Bresgen (zuletzt Librettist für die Oper „Der Antichrist“ von Andrea Cavallari 2022) vor allem jede Menge bis lang nie zuvor gestellter Fragen wie:
Was hat Zarah mit der großen Oper oder mit japanischer Schulmädchenspucke zu tun? Was ihr “Waldemar“ mit einem schwanenförmigen Tretboot im Münster ? Was trieb sie im Reich der Sowjets und warum war Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ ihre Lieblingsoper? Ist das Melodram nicht eine zu Unrecht heute völlig unterschätzte Gattung, nach der unsere Seele im Geheimen lechzt? Und kann man mit den wunderbar eingängigen Texten ihres schwulen, von der Gestapo inhaftierten Texters Bruno Balz nicht eigentlich die gesamte heutige Welt erklären?
Vor allem präsentiert die Kammeroper natürlich viele melodramatische und wunderbar ironische Lieder, vorgetragen von einer kongenialen, aber eigenständigen Interpretin, die alle Kammernopernbesucher:innen kennen und seit langem wegen ihrer tiefen Stimme und ihrer Darstellungskunst lieben: Dzuna Kalnina. Mezzosopran, geboren und aufgewachsen in Riga.
An ihrer Seite weitere aus vielen Inszenierungen hochgelobte Kammeropernheroen: Philipp Hunscha als Sprecher, Tobias Rüger, Saxophon und der Komponist und Pianist Stanislav Rosenberg, Klavier.
Man könnte sagen: Die Kammeroper Frankfurt bürstet Zarah Leander gründlichst gegen den Strich und holt sie gleichzeitig zurück in die Oper.
Aber eine Oper, die anders ist. Eine Oper für Alle.
Zarah war unserer Meinung nach eine Maria Callas in ihrem Metier und ihrer „Gattung“: Operette, Revue, Melodram und Film und alles dazwischen. Eine schwedisch-deutsche Diva für eine griechische Diva.
Daher haben wir uns für unsere Winterproduktion in alter Kammeroperntradition einen sehr ungewöhnlichen Ort ausgesucht: Das „Omikron“ in Bockenheim, „ein Grieche“, ein großer, aber passend intimer Veranstaltungsort. Dort wird diese ungewöhnliche Produktion Premiere feiern.
Premiere ist am Dienstag dem 28.2.2023.
Weitere Vorstellungen: Do 2., Di 7., Mi 8., Do 9., Mo 13., Di 14., Mi 15. März 2023
Veranstaltung | Ort | Datum | ||
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Ticketstatus: Erhältlich Restkarten derzeit vergriffen | ||||
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ZARAH UND DIE GEISTER |
Frankfurt am Main, Taverna Omikron | Donnerstag, 30.03.23 20:00 Uhr | Tickets ab € 28,50 |